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Wohin schwimmen sie denn?

Fischoperation an der Lippemündung

Bei einer Barbe wird nach dem Einsetzen des Senders die Wunde vernäht.

Für unser Großprojekt zum Fischbestand der Lippe wurden in den letzten beiden Tagen umfangreiche Elektrobefischungen im Lippemündungsbereich durchgeführt. Unterstützung erhielt der LFV dabei von der ABU Soest und LimnoPlan, so dass drei Teams gleichzeitig diesen Bereich der Lippe befischen konnten. Das war auch notwendig, denn in diesem Teil des Projektes geht es gezielt um Wanderfische. Damit sind nicht nur Lachs und Meerforelle gemeint, auch viele Flussfischarten wandern über weite Distanzen um geeignete Laichplätze zu erreichen.

Um diese Wanderung in der Lippe zu verfolgen wurden 75 kapitale Barben, Döbel, Nasen und Co. direkt am Fangort mit einem kleinen Ultraschallsender markiert. Hierfür wurde eine mobile OP-Station errichtet, in der die Fische narkotisiert und mit einem kleinen Schnitt der Sender in der Bauchhöhle platziert werden konnte. Alle Fische haben den kleinen Eingriff unbeschadet überstanden und konnten bereits wenige Stunden später wieder in die Lippe entlassen werden. Nun warten wir gespannt, wie weit die Tiere in die Lippe einwandern werden, bzw. können, denn auf ihrem Weg liegen einige Wanderungshindernisse. Die Rausche bei Wesel ist nur eine erste, weniger hohe Hürde. Insgesamt 15 Receiver sind von Wesel aus bis zum Wehr Stockum im Fluss verteilt. Schwimmt ein besenderter Fisch an einem von ihnen vorbei, wird dessen Signal aufgezeichnet und wir wissen genau, welcher Fisch wann hier vorbeigeschwommen ist.

Die Fische lassen sich an der blauen Naht erkennen. Sollte bei Ihnen eines dieser Tiere anbeißen, teilen Sie uns bitte die Art, Größe, Fangort und das Datum an gertzen@lfv-westfalen mit.

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