In flachen Gewässern gibt es die Möglichkeit, durch den erhöhten Besatz mit Karpfen das Pflanzenwachstum zu verlangsamen bzw. einzudämmen. Dies geschieht aufgrund der erhöhten Wassertrübung durch das Gründeln der Fische. Die Trübung reduziert die Einstrahlung des Sonnenlichts. Dadurch wachsen die Wasserpflanzen langsamer.
Ergänzend sollte man Rotfedern besetzen, deren Hauptnahrung Algen und junge Triebe von Wasserpflanzen sind. Hornkraut wird von Rotfedern allerdings verschmäht.
Eine weitere Möglichkeit stellt die Mahd der Wasserpflanzen dar. Diese Maßnahme bedarf einer Genehmigung der jeweiligen Unteren Landschaftsbehörde. Je nach Maschinentyp kann die Mähtiefe bis zu 3,8 m betragen. Die Maßnahme ist kostenintensiv.
Der Zanderbestand im Kanalsystem hat sich gut entwickelt, wenn man die natürlichen Bestandsschwankungen berücksichtigt. Durch den Zuzug von Grundeln hoffen wir auf einen weiteren Anstieg der Zanderbestände, die Grundeln als Futterfische annehmen. Ein Besatz von Zandern ist daher nicht notwendig.
Im jährlichen Rhythmus werden vom Verband zweisömmrige Karpfen (K2) undSchleien (S2) sowie Rotaugen und Aale in das Kanalsystem besetzt. Die Besatzarten und -mengen werden durch die jährlich tagende Besatzkommission festgelegt. Fragen zu Besatzmengen beantwortet Herr Till Seume (Tel. 0251-48271-26).
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreibt in Artikel 4 vor, dass die für die Gewässer vorgegebenen Umweltziele, also der gute ökologische Zustand, bis zum Ablauf des ersten Bewirtschaftungsplans im Jahr 2015 erfüllt werden müssen. Dieses Ziel wurde aufgrund natürlicher Gegebenheiten, technischer Realisierbarkeit oder unverhältnismäßig hoher Kosten weit verfehlt. Nicht einmal 10 % der Wasserkörper sind bisher in einem guten ökologischen Zustand. Auch bis 2027 werden diese Ziele aller Voraussicht nicht erreicht sein. Die Europäische Union und auch die Bundesrepublik Deutschland haben 2020 beschlossen, dass die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie auch über das Jahr 2027 nicht aufgeweicht und weiter erreicht werden sollen.
Der Dortmund-Ems-Kanal wird derzeit auf der DEK-Südstrecke zwischen Datteln und der Mündung des Mittellandkanals in Bergeshövede für den Verkehr mit Großmotorschiffen mit bis zu 110,00 m Länge sowie mit Schubverbänden mit bis zu 185,00 m Länge bei 11,40 m Breite und einer Abladetiefe bis zu 2,80 m ausgebaut. Die Gewässerbreite vergrößert sich von 41 m auf 55 m, die Tiefe von 3,5 m auf 4 m. Da der Streckenausbau aber noch nicht vollendet ist, können die großen Schiffe den Kanal noch nicht voll beladen passieren. Durch die höhere Wassertiefe von 4 m und den geringen Tiefgang der noch nicht voll beladenen Schiffe werden nicht so viele Feinsedimente aufgewirbelt, die das Gewässer trüben.
Das Westdeutsche Kanalnetz wird maßgeblich durch Wasser aus der Lippe gespeist. Die in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegene Wasserqualität, z. B. durch den Bau effizienter Kläranlagen und eine verringerte Nährstofffracht aus der Landwirtschaft führt zu einer abnehmenden Produktivität des „Ökosystems Kanal". Damit sind auch geringere Fischdichten verbunden. In Zeiten mit geringem oder keinem Schiffsverkehr weist das Kanalwasser teilweise große Sichttiefen auf, die das Angeln knifflig machen können.
Im Falle eines Fischsterbens sollten Sie umgehend die Untere Fischereibehörde bzw. die Untere Wasserbehörde oder die Polizei bzw. Feuerwehr informieren.
Des Weiteren sollten Sie wie folgt vorgehen:
- Entnahme von Wasserproben (mind. 1 Liter) im Flusslauf an verschiedenen Stellen (zur Lokalisation von eventuellen Einleitungen). Die Wasserprobe sollte sofort tiefgefroren werden, um weitere biologische Prozesse zu unterbinden.
- Probenahme frisch toter Fische zur späteren Untersuchung der Todesursache (Einfrieren im Gefrierbeutel).
- Fotos mit Streckenangabe vom Ort der Einleitung und von toten Fischen zur späteren Abschätzung des Schadens. Feststellen/Dokumentation von Krankheitssymptomen/Verhalten betroffener Fische.
- Evakuierung noch lebender Fische bzw. Soforthilfe durch Eintrag von Sauerstoff z. B. durch die Feuerwehr oder Teichbelüfter.
Für sich androhende Fischsterben infolge von Sauerstoffmangel hält der LFV Westfalen und Lippe e. V. einen Notfallanhänger bereit. Dieser enthält mehrere leistungsstarke Lüftereinheiten sowie Generatoren zur Stromversorgung und kann von den Mitgliedsvereinen kostenfrei ausgeliehen werden.
Geeignete Besatzfische kaufen Sie am besten beim Fischzüchter Ihres Vertrauens in der Region. Vermeiden Sie lange Transportwege. Achten Sie darauf, dass der Fischzüchter die Besatzfische in eigenen Teichen hältert. Besuchen Sie die Fischzucht, um sich mit eigenen Augen von der Qualität des Betriebes zu überzeugen. Keinesfalls sollten Sie Ihre Fische da kaufen, wo es gerade am billigsten ist. Lassen Sie sich die Fische am Aussatztag in Ruhe zeigen und temperieren Sie die Fische vor dem Besatz. Einen guten Besatzfisch erkennt man an folgenden Punkten:
- der Besatzfisch muss gut genährt sein,
- das Schuppenkleid sollte möglichst makellos und frei von Verpilzungen sein und
- die Flossen sollten nicht ausgefranst sein.
Sollten Sie nicht wissen, wo sich ein guter Fischzüchter in Ihrer Nähe befindet, sind wir Ihnen gerne behilflich.
Eine Probebefischung Ihres Vereinsgewässers mit anschließender Auswertung, Besatzempfehlung sowie weiterem Bewirtschaftungskonzept ist für Mitglieder des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe e.V. kostenfrei!
Eine Probebefischung wird in der Regel mit Hilfe der Elektro- und Stellnetzfischerei (Stillgewässer) durchgeführt. Die Elektrofischerei ist die schonendste Möglichkeit zur Kontrolle des Fischbestands. Die Fische werden lediglich betäubt und können nach der Protokollierung wieder unverletzt in das Gewässer zurückgesetzt werden. Bei einer Netzbefischung können große Fische oft ohne größere Fangschäden wieder frei-gelassen werden, kleinere Fische müssen in der Regel abgeschlagen werden. Eine Netzbefischung mit einem der Größe Ihres Gewässers angepassten Netzaufwand wird den Fischbestand allerdings nicht nachhaltig schädigen. Die Erkenntnisse, die durch eine Netzbefischung gewonnen werden, helfen dagegen bei der Optimierung der fischereilichen Bewirtschaftung.
Man sollte an seinem Vereinsgewässer konsequent darauf achten, dass Grundeln sowie andere gewässerfremde Fischarten nicht als Köderfische verwendet werden. Die Grundeln sind als Speisefische nicht zu unterschätzen. Sie können also verwertet werden. Weisen Sie Ihre Vereinskollegen darauf hin. Mit Hilfe einer einfachen Posenmontage sind sie leicht zu fangen. Das Angeln auf Grundeln ist daher geeignet, um Kinder für das Angeln zu begeistern.