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ANGELN LIEGT IM TREND

Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Angeln verstärkt.

Angelvereine verzeichnen einen Mitgliederzulauf und viele Interessent*innen wollen die Fischerprüfung ablegen. Diese Informationen werden aus den Mitgliedsvereinen und den Vorbereitungslehrgängen zur Fischerprüfung mitgeteilt. Die dem Verband gemeldeten Mitgliederzahlen zeigen schon für 2020 einen Anstieg von 66.518 in 2019 auf 69.186 in 2020. Wahrscheinlich werden sich diese Zahlen für 2020 noch erhöhen, weil Mitglieder nachgemeldet werden. Für 2021 wird ein weiterer Mitgliederzuwachs erwartet.

Noch deutlicher wird der Trend bei der Ausgabe von Tageserlaubnisscheinen, weil nicht alle Angler*innen sich sofort einem Verein anschließen. Der Verband gibt für das westdeutsche Kanalnetz Tageskarten heraus. Hier sind die Verkaufszahlen um insgesamt 20 % gestiegen, bei den online-Tageskarten sogar um 300 %. Diese Steigerung ist damit zu erklären, dass das online-Angebot erst wenige Jahre besteht und gegenüber dem Verkauf in Angelgeschäften noch nicht so etabliert gewesen ist. Da diese jedoch zeitweise schließen mussten, wurde das digitale Angebot stark nachgefragt. Langfristig entscheiden sich dann aber viele Angler*innen für die Mitgliedschaft in einem der vielen Mitgliedsvereine, die weitere Angelmöglichkeiten und günstigere Erlaubnisscheine bieten.

Voraussetzung für das Angeln in Nordrhein-Westfalen ist das Bestehen der Fischerprüfung. Mit diesem Zeugnis kann der Fischereischein bei der Gemeinde gelöst und ein Fischereierlaubnisschein erworben werden. Bedauerlicherweise konnten im letzten Jahr viele Interessent*innen die Fischerprüfung nicht ablegen, obwohl sie einen Vorbereitungslehrgang besucht hatten. Etwa 4.500 angemeldete Bewerber*innen und damit ca. der Hälfte der Anwärter*innen der Vorjahre musste die Prüfung von den Unteren Fischereibehörden der Kreise abgesagt werden. Auch im ersten Halbjahr 2021 wird der Überhang nicht geprüfter Bewerber*innen weiter anwachsen.

 

Das ist vor dem Hintergrund der positiven Effekte des Angelns äußerst schade! Denn Angeln ist eine Freizeitbeschäftigung in der freien Natur, die i. d. R. allein oder mit wenigen Freunden, also coronakonform ausgeübt werden kann. Der Aufenthalt an der frischen Luft, die Entspannung und Entschleunigung beim Angeln und der Verzehr selbst gefangener Fische stärkt dabei die Abwehrkraft und die Gesundheit von Angler*innen.

Insbesondere für Kinder ist Angeln eine attraktive Beschäftigung, die einen wohltuenden Kontrapunkt zur fortschreitenden Digitalisierung setzen kann. Nach den Erfahrungen aus unserem Kinder- und Jugendprojekt FINNE (Fischwelt in NRW neu entdecken) vermögen das Medium Wasser und die Wasserlebewesen junge Menschen zu begeistern und für die Natur zu interessieren. Die mit dem Angeln verbundene tierschutzgerechte Behandlung des gefangenen Fisches und dessen anschließende sinnvolle Verwertung können jungen Menschen Respekt vor der Natur und Verantwortung gegenüber den Lebewesen lehren.

 

Ansprechpartner:
Dr. Michael Möhlenkamp, Geschäftsführer
Tel. 0251-48271-10
E-Mail: mkp@lfv-westfalen.de



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