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"Naturschutz endet nicht an der Wasseroberfläche"

Bürgermeister Reker ehrt Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde e.V. am Lügder Tag des Ehrenamtes


Ein Bericht von Volker Thiele

„Naturschutz endet nicht an der Wasseroberfläche". So lapidar der Satz auch klingen mag, er hat es mächtig in sich. Wir beurteilen meistens nur das, was wir sehen. Was wir nicht sehen, zum Beispiel, was unter der Wasseroberfläche, oder unter unseren Füßen stattfindet, das bedenken wir selten. Leider.

Der größte Teil der Oberfläche unseres Planeten, rund 71 Prozent, ist von Wasser bedeckt. Dennoch ist Wasser eine knappe Ressource. Denn der weit überwiegende Teil des Wassers ist das Salzwasser unserer Weltmeere. Nur ein sehr kleiner Rest ist das für uns Menschen so kostbare Süßwasser. Und wenn wir uns jetzt noch den Kreislauf des Wassers vor Augen führen und uns nur kurz die Bilder von den riesigen Plastikmüllinseln, die in den Meeren treiben, in Erinnerung rufen, wird schon deutlich, wie wichtig der Schutz unserer Gewässer ist.

Aber was bedeutet das: Gewässerschutz? Damit ist zum einen die Reinhaltung des Wassers als Trink- oder Brauchwasser gemeint. Darunter fällt aber auch der Schutz aquatischer, das heißt vom Wasser abhängiger Ökosysteme.

"Ein Ökosystem ist ein „dynamischer Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechselwirkung stehen". Diese gängige Definition wird in der Biodiversitätskonvention verwendet. (de.wikipedia.org: Ökosystem)

Die Aussage zu Beginn des Textes stammt übrigens von Klaus-Dieter Zumhasch, dem Vorsitzenden der Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde e.V. Mit ihr leitete Bürgermeister Heinz Reker seine Laudatio zum diesjährigen Lügder Tag des Ehrenamtes ein. Denn Ehrengast der Feierstunde am 5. Dezember 2019 war die Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde e.V.

„Der Vereinsname deutet bereits darauf hin, unser Ehrengast ist ein anerkannter Naturschutzverein. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Gewässer und seine Auen zu schützen", verdeutlichte Heinz Reker. Um die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit des Vereins hervorzuheben, zitierte er den Paragrafen 1 Absatz 1 Bundesnaturschutzgesetz:

Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass

1. die biologische Vielfalt,

2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie

3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft

auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz).

(§ 1 Absatz 1 Bundesnaturschutzgesetz)

Das heißt: Naturschutz ist eine öffentliche Aufgabe und dient dem in Artikel 20a Grundgesetz verankerten Staatsziel – des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde e.V. nimmt also eine öffentliche Aufgabe wahr. – Für uns!

Wir alle wissen, das Thema Wasser ist von enormer Bedeutung. Denn Süßwasser ist ein knappes, kostbares Gut. Wie wichtig Wasser für uns ist wird deutlich, wenn wir daran denken, dass der menschliche Körper zu 70 Prozent aus Wasser besteht. Um überleben zu können, sind wir auf Wasser angewiesen. 2010 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen daher das „Recht auf Zugang zu sauberem Wasser" als Menschenrecht anerkannt.

Gewässerschutz, Naturschutz, wie sie die Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz betreibt, bedeutet daher den Erhalt und Schutz einer für uns überlebenswichtigen Ressource. Und dafür sind wir, Rat und Verwaltung der Stadt Lügde, der Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde e.V. sehr dankbar!

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