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Fischereivereine und LFV wehren sich gegen Wasserkraftnutzung

Lippewehr Stockum - Investor plant Kleinwasserkraftanlage

Die Bemühungen zur Durchgängigkeit und dem Rückbau von Wehren in der Lippe, Flusslandschaft des Jahres 2018/19, werden jetzt erneut in Frage gestellt. Es gibt Pläne eines Investors, nach denen an der Wehranlage Stockum eine Kleinwasserkraftanlage errichtet werden soll. Am 26. April fand dazu im Vereinsheim des SFV Hamm eine Informationsveranstaltung statt. Dabei waren neben den Mitgliedern verschiedener Fischereivereine auch weitere Fachleute und die Politik vertreten. Der Investor selbst stellte die Pläne vor und stand für Fragen zur Verfügung. Dr. Margret Bunzel-Drüke von der ABU Soest, Expertin für die Durchgängigkeit und Naturschutzbelange der Lippe, hielt ebenfalls einen Vortrag. Sie machte deutlich, dass die Errichtung einer Wasserkraftanlage am Wehr Stockum den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie eklatant entgegensteht. Die Durchgängigkeit für Fische ist selbstverständlich auch ohne Wasserkraftnutzung zu erreichen. Das entspricht der Position des Fischerverbandes NRW und des LFV. Deutschlandweit sprechen sich führende WissenschaftlerInnen gegen die Förderung und den Bau von Kleinwasserkraftwerken auf Kosten der belebten Unterwasserwelt aus.

Dem LFV liegt die Lippe seit jeher am Herzen. Gemeinsam mit der ABU Soest und weiteren Projektpartnern hat der LFV in den vergangenen Jahren im Lippe-Projekt intensiv zu Fragen der Fischfauna und Durchgängigkeit gearbeitet. Projektleiterin war Dr. Svenja Storm vom LFV. Vorschläge für echte Verbesserungen liegen auf dem Tisch. Zusätzlich gibt es eine klare Position des Lippeverbandes (Essen) zum Rückbau von mehreren Wehren an der Lippe, u a. auch zum Wehr Stockum.

Bei den Plänen zum Bau einer Wasserkraftanlage an diesem Standort geht es um nicht weniger als eine deutliche Verschlechterung des Ist-Zustandes für Jahrzehnte ohne die Perspektive einer echten Durchgängigkeit. Johannes Nüsse als Präsident des Fischereiverbandes NRW und Dr. Michael Möhlenkamp für den LFV sowie die Vertreter des ehrenamtlichen Naturschutzes aus der Region machten sehr deutlich, dass Fischerei und Naturschutz dies nicht akzeptieren und mit allen möglichen Mitteln dagegen vorgehen werden. Über die weitere Entwicklung werden wir Sie auf allen Kanälen informieren.


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